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Die Afrikaexperten : Das Internationale Afrikainstitut und die europäische Afrikanistik, 1926-1976 / Stefan Esselborn.
Author
Esselborn, Stefan
[Browse]
Format
Book
Language
German
Εdition
First edition.
Published/Created
Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, [2018]
©2018
Description
1 online resource (409 pages)
Details
Subject(s)
Africanists
[Browse]
Series
Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz ; Volume 252.
[More in this series]
Summary note
Das 1926 gegründete Internationale Afrikainstitut (IIALC/IAI) in London war die erste und lange Zeit wichtigste inter- bzw. transnationale Organisation auf dem Gebiet der Erforschung afrikanischer Sprachen, Kulturen und Gesellschaften. Während seine Entstehung in erster Linie auf das kolonialreformerische Projekt einer kulturell "angepassten" Entwicklung Afrikas zurückging, erlangte das Institut schnell erhebliche wissenschaftliche Bedeutung. Indem es Wissenschaftler verschiedener Nationalitäten und Disziplinen vernetzte, wissenschaftliche Themen setzte und Forschungsgelder verteilte, hatte es erheblichen Anteil an der Entwicklung der Afrikanistik von der kolonialen "Amateurforschung" des frühen 20. Jahrhunderts zur akademisch institutionalisierten Regionalexpertise im Rahmen der Area Studies des Kalten Kriegs. Die Geschichte des IAI illustriert daher nicht nur die Verflechtung von Afrikaforschung und Kolonialismus. Sie beleuchtet auch die Umstände und Folgen der Etablierung kulturwissenschaftlichen Wissens als (kolonial-) politischer Expertise, die wichtige Rolle transnationaler Akteure wie der Missionsbewegung oder der US-amerikanischen philanthropischen Stiftungen, sowie die topografischen, disziplinären und intellektuellen Verschiebungen im Kontext von Dekolonisierung und afrikanischer Unabhängigkeit. Das Buch versteht sich als Beitrag zur Geschichte der Wissenschaft im (post-) kolonialen Raum, der inter- und transnationalen Organisationen sowie zur Rolle wissenschaftlicher Experten im 20. Jahrhundert. -- Publisher's website.
Source of description
Description based on print version record.
Contents
Cover
Title Page
Copyright
Table of Contents
Body
Vorwort
Einleitung: Das Internationale Afrikainstitut als Ausgangspunkt einer (Wissens-) Geschichte der europäischen Afrikaforschung
Die »Erfindung Afrikas« und die Unsichtbarkeit des Übersetzers
Untersuchungsgegenstand: Das Internationale Afrikainstitut im »Zwischenraum«
Begrifflicher und theoretischer Rahmen: Transnationalität, Experten, Lokalität
Wissenschaft im kolonialen Kontext als transnationales Unterfangen
Sozial- und Kulturwissenschaftler als Experten für das Wissensfeld Afrika
Die Verortung der afrikanistischen Wissensproduktion und die »Lokalität« des Internationalen Afrikainstituts
Methodik: Die Institutionengeschichte des IAI als Fenster zur Praxis der Afrikanistik
Forschungsstand
Quellenbasis
Gliederung und Aufbau
I. Bildung. Ursprünge, Gründung und Funktion des Internationalen Afrikainstituts als transnationales Expertennetzwerk in der Kolonialpolitik, 1870-1930
1. Afrika als europäischer Auftrag: Koloniale Entwicklungspolitik und die Wissenschaft vom Afrikaner, 1870-1920
a) Imperialismus, »Inwertsetzung« und die Anfänge der (internationalen) Afrikawissenschaft
b) Zwischen »Doppeltem Mandat« und »Detribalisierung«: Das koloniale Entwicklungsdilemma der Zwischenkriegszeit
2. Vom protestantischen Schulbuchbüro zum internationalen wissenschaftlichen Institut: Die Formierungsphase des IIALC, 1920-1926
a) »Adaption«: J. H. Oldham, die transatlantische Kampagne für »angepasste« Schulbildung und das »Advisory Committee for Native Education in Tropical Africa« (ACNETA)
b) »Vernacular in Education«: Diedrich Westermann, die Konferenz von High Leigh und die Sprachenfrage
c) »Spade Work«: Vom protestantischen Schulbuchbüro zum internationalen wissenschaftlichen Institut.
3. Zwischen Wissenschaft und (internationaler) Politik: Struktur, Funktionsweise und Stellung des IIALC, 1926-1931
a) »A network of networks«: Die institutionelle Struktur des IIALC
b) »A clearing house of information«: Das IIALC als Kommunikationsnetzwerk und sein Publikum
c) Eine »afrikanistische Internationale«? Das IIALC auf der kolonialpolitischen Bühne
II. Sprache. Das Internationale Afrikainstitut als linguistische Modernisierungsinstanz, 1924-1931
1. »Babel in Afrika« und die »Seele des Eingeborenen«: Afrikanische Sprachforschung und das IIALC als Antwort auf das»Sprachproblem«
a) »Babel in Afrika«: Afrikalinguistisches Wissen und koloniale Wissenspraxis
b) Die »Seele des Eingeborenen«: Das Problem der Unterrichtssprache und das Sprachverständnis des frühen IIALC
2. »Practical Orthography«: Die Schreibung afrikanischer Sprachen und das IIALC als linguistisches Standardisierungs- und Modernisierungszentrum
a) Orthographische Vereinheitlichung als linguistisches und missiologisches Desiderat
b) Vom missionarischen Feld ins linguistische Labor: Die »Practical Orthography« als Richtungsentscheidung
c) Das Orthographieprogramm und die Modernisierung der afrikalinguistischen Wissenspraxis
3. Pygmalion in Afrika: Das IIALC und die »Erfindung« moderner afrikanischer Schriftsprachen
a) »Standardized languages, standardized orthography, standardized books«: Das IIALC als Zentrum afrikanischer Sprachstandardisierung
b) »The great orthographic upheaval«: Das »Westermann Script« in Afrika
c) »Vernakuläre« Literatur als »Kulturentwicklung«: Der »Literaturwettbewerb« und die Bilanz des linguistischen Programms des IIALC
III. Kultur. Das Internationale Afrikainstitut und der Aufstieg der »angewandten Anthropologie«, 1930-1939.
1. Auf der Suche nach einer »praktischen« Kulturwissenschaft: Ethnologie, Kolonialverwaltung und das IIALC
a) »Bücherwürmer« und »Männer der Tat«: Ethnologie, koloniale Praxis und das frühe ethnologische Programm des IIALC
b) »A New Branch of Anthropology«: Bronislaw Malinowski und das Projekt der »Practical Anthropology
c) »The Million Dollar Scheme for African Research«: Die Rockefeller Foundation als Financier der »Praktischen Anthropologie«
2. Die »Monopolisierung der Patronage«: Der »Fünfjahresplan« und das IIALC als Zentrum der »angewandten Anthropologie«
a) »The Faithful Have the Field to Themselves«: Malinowski und der »Fünfjahresplan«
b) Die »Zauberlehrlinge«: Das Stipendienprogramms des IIALC und Malinowskis Seminar
c) »The African Point of View«: Das IIALC und seine afrikanischen Stipendiaten
d) Methodische Konflikte und nationale Interessen: Die »französische« Opposition gegen den »Fünfjahresplan«
3. Kulturkontakt(e): Die »Practical Anthropology« als Expertise
a) Zwischen Subversionsverdacht und Ko-Autorenschaft: Die angewandte Ethnologie und der Kolonialstaat
b) Das Vorzeigeprojekt: Audrey Richards und die »Ernährungsstudien«
c) Die Entdeckung der Gleichzeitigkeit? Die Bilanz des »Fünfjahresplans«
IV. Brüche. Die Grenzen der Internationalität und das Internationale Afrikainstitut im Zweiten Weltkrieg, 1935-1945
1. »Not a favourable moment for international cooperation«: Das Internationale Institut und der Zusammenbruch des kolonialen Internationalismus
a) Das IIALC, die Krise des Internationalismus und der Rückzug der Rockefeller Foundation, 1935-1939
b) Auf dem Weg zur Nationalisierung? Die Hailey Survey und die Frage der Eingliederung des IIALC
2. Das zerbrochene Netzwerk: Das IIALC und internationale Afrikaforschung während des Zweiten Weltkriegs.
a) Internationalität in Zeiten des Krieges: Das Londoner »Kriegsinstitut«, 1939-1943
b) Ein Fall von »Selbstübersetzung«: Das IAI-Netzwerk und Afrikawissenschaft unter nationalsozialistischen Vorzeichen
3. Umbruch: Das Ende des »alten« Internationalen Afrikainstituts, 1944 / 45
a) NS-Kollaboration und die Grenzen der »Neutralität«: Die »Fälle« Labouret und Westermann
b) »Das Ende einer Ära«: Generationenumbruch im Führungszirkel des IAI
V. Dekolonisierung. Vom Dachinstitut der »Entwicklungsafrikanistik« zum postkolonialen Zeitalter, 1944-1973
1. Koloniale Handbücher und tribale Strukturen: Das IAI und die spätkoloniale Forschungsoffensive
a) »One man show«? Daryll Forde und das »neue« IAI nach 1945
b) »Affaire d'état«: Das IAI und das Kolonialforschungsnetzwerk in der »Second Colonial Occupation«
c) Tribale Strukturen und soziale Systeme: Die »Ethnographic Survey of Africa« und die Hochzeit des Strukturfunktionalismus
2. Das IAI als »Entwicklungshelfer« der »Area Studies«: Der Aufbau der US-Afrikanistik und die »Modernisierung« Afrikas
a) »American Invasion«: Der Aufbau der US-Afrikanistik und das IAI als transatlantischer Mittler
b) Die Entdeckung des »modernen« Afrikas: Die UNESCO / IAI-Urbanisierungsstudie
c) Ein neues »Fünfjahresprogramm«? Das IAI, die Ford Foundation und das zweite Stipendienprogramm
3. Afrikanisierung und koloniales Erbe: Das IAI und die postkoloniale Afrikanistik
a) Afrikanisierung ohne Afrikaner? Afrikanische Hochschulen, »African Seminars« und afrikanische Wissenschaftler im IAI
b) Das Ende der Monopolstellung: Der »Internationale Afrikanistenkongress« (ICA) und die Ibadan-Konferenz 1964
c) Identitätskrise(n): Die postkoloniale Krise der Ethnologie und der Niedergang des IAI am Ende der Ära Forde.
Schlussbetrachtung: Die europäische Afrikaforschung und die Rolle des Internationalen Afrikainstituts
Zurück in die Zukunft? Das Internationale Afrikainstitut und die Kinshasa-Konferenz von 1976
Das Internationale Afrikainstitut und die europäische Afrikaforschung, 1926-1976
Das Internationale Afrikainstitut und Afrikanistik als transnationales Projekt
Das Internationale Afrikainstitut und Afrikanistik als Expertise
Das Internationale Afrikainstitut und die »Übersetzbarkeit« Afrikas
» ›Us‹ and ›Them‹ «: Das IAI und die Afrikanistik nach 1976
Quellen- und Literaturverzeichnis
Unveröffentlichte Quellen
Großbritannien
USA
Frankreich
Deutschland
Senegal
Veröffentlichte Quellen und Sekundärliteratur
Anhang
Anhang A: Auszug aus der Satzung des IIALC / IAI, Transskript der Fassung von 1947
Anhang B: Stipendiaten des IIALC, 1931-1939 (Transskript)
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Orts- und Personenregister
Ortsregister
Personenregister.
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ISBN
3-666-30191-6
3-647-30191-4
OCLC
1049912400
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